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Muttertät – den Übergang, den kaum jemand benennt

Wenn aus einer Frau eine Mutter wird – und alles sich verändert.


Als mein Sohn vor etwas mehr als drei Jahren geboren wurde, wusste ich bereits vom Konzept der Muttertät. Ich hatte davon gelesen, mich mit dem Begriff vertraut gemacht, das Wissen war da. Und doch war ich nicht vorbereitet auf das, was es wirklich bedeutet, diesen Übergang zu leben.


Denn Muttertät ist nicht einfach ein Zustand. Es ist ein Übergang – so tiefgreifend wie die Pubertät oder die Wechseljahre. Eine Phase, in der sich körperlich, emotional und seelisch so vieles verschiebt. Und doch ist dieser Übergang in unserer Gesellschaft kaum benannt, geschweige denn bewusst begleitet.


In der Pubertät begleiten uns Aufklärung, gesellschaftliches Verständnis, oft sogar Rituale. In den Wechseljahren gibt es inzwischen (zum Glück) immer mehr Austausch. Doch was ist mit der Zeit, in der eine Frau zur Mutter wird?


Diese Phase – ob mit dem ersten Kind oder dem dritten – verdient Aufmerksamkeit. Verdient Würdigung. Und vielleicht sogar: ein kleines inneres Fest. Denn mit jedem Kind entsteht nicht nur neues Leben, sondern auch eine neue Version von uns selbst. > Weiter unten geht's weiter!



Muttertät betrifft jede Frau, die Mutter wird.

Muttertät – auch bekannt unter dem englischen Begriff Matrescence – beschreibt den tiefgreifenden Prozess, den eine Frau durchläuft, wenn sie Mutter wird. Und dieser Prozess ist nicht in ein paar Wochen erledigt.


Er zieht sich über Monate, oft Jahre. Er ist individuell, mal sanft, mal stürmisch. Und er berührt jede Ebene unseres Lebens:


Körperlich

Dein Körper hat Großes geleistet. Nach der Geburt beginnt ein neues Kennenlernen – oft mit neuen Empfindungen, Grenzen, auch Unsicherheiten. Rückbildung ist nur ein Teil davon. Viele Frauen spüren: Mein Körper fühlt sich anders an. Und auch ich bin irgendwie anders in ihm unterwegs – weicher, sanfter, weiblicher und mittlerweile mehr verbunden den je.


Psychisch

Das Gehirn verändert sich. Es wird nachgewiesen, dass sich ganze Netzwerke neu verknüpfen – sogenannte Fürsorgenetzwerke. Es entsteht eine neue Identität: Du bist nicht mehr nur die Frau von vorher, sondern nun auch Mama. Und das darf sich neu sortieren.


Zwischenmenschlich

Beziehungen verändern sich. Partnerschaft, Freundschaften, auch die Verbindung zur Ursprungsfamilie – all das bekommt neue Dynamiken. Manches fühlt sich enger an, anderes entfernt sich. Auch das gehört dazu und darf sich neu finden.


Beruflich

Für viele Frauen wird der Beruf mit dem Muttersein neu betrachtet. Was passt noch? Was nicht mehr? Wie geht Vereinbarkeit – und was will ich überhaupt noch vereinbaren? Manchmal – wie ja auch bei mir – entsteht ein Pivot, eine Neuorientierung, die mehr passt zu dem neuen Ich.


Innerlich / spirituell

Manche Frauen berichten von einer tieferen Verbindung zu sich selbst, einer klareren Wahrnehmung für das, was wirklich zählt. Für andere fühlt sich diese Zeit eher wie ein Vakuum an, in dem sie sich erst einmal neu sortieren müssen. Auch das ist völlig in Ordnung.

Und dann ist da oft dieses ganz neue Gefühl von Liebe – so tief, roh und intensiv, wie man es vorher vielleicht noch nie erlebt hat. Eine Verbindung zum Baby, die nicht immer sofort da ist, aber wachsen darf. Schritt für Schritt. In echtem Kontakt.

Auch das gehört zur Muttertät – dieses Sich-Einlassen auf etwas, das größer ist als alles, was man vorher kannte.


Es ist ein Prozess. Kein Zustand.

Muttertät ist kein „Problem“, das gelöst werden muss. Sondern ein natürlicher Übergang – der Zeit braucht, Raum und manchmal auch Worte – zu sich selbst oder auch von anderen im Umfeld. So wie Kinder durch verschiedene Entwicklungsschritte gehen, so tun wir es auch. Und dabei sind Gefühle wie Verunsicherung, Ambivalenz, Überforderung, Stolz, Freude und Liebe ganz normal. Oft sogar gleichzeitig.

Das Wissen darum, dass es eine Phase ist – und kein Dauerzustand – kann unglaublich entlastend sein.


Fragen, die dich unterstützen können:

Vielleicht magst du dir etwas Zeit nehmen, um für dich zu spüren:

  • Was gibt dir Kraft in dieser neuen Lebensphase?

  • Welche früheren Strategien kannst du heute noch nutzen – und was braucht eine neue Form?

  • Was hilft dir, dich nicht nur als Mama, sondern auch wieder als Frau zu fühlen?

  • Wer oder was tut dir gut – im Kleinen wie im Großen?

  • Wie kannst du dir im Alltag bewusste Momente schaffen, um mit deinem neuen Ich in Kontakt zu kommen?


Und heute?

Drei Jahre nach der Geburt meines Sohnes spüre ich: Es hat sich gesetzt. Ich bin nicht mehr mittendrin – aber ich schaue liebevoll zurück auf die Zeit, in der ich mich oft gefragt habe: Wer bin ich jetzt eigentlich?

Es war nicht immer leicht, nicht immer schön. Aber es war wichtig. Und ich wünsche mir, dass mehr Frauen wissen:


Du bist nicht allein.

Du musst nicht „die Alte“ bleiben.

Du darfst dich verändern.

Und du darfst dich dabei genauso ernst nehmen wie dein Kind in seiner Entwicklung.


Genau aus diesem Grund mache ich mit mimo das, was ich mache: Ich begleite Frauen auf ihrer ganz persönlichen Reise – auch durch die Muttertät – mit Angeboten, die Körper, Herz und Seele ansprechen.


Ob in meinem Yoga nach Geburt Kurs (nächste Runde Juni 2025), im Frauen Yoga (im Mittwochkurs ist derzeit noch 1 Platz frei!), bei einer Mama Timeout (nächste September 2025), im monatlichen Frauenkreis oder in der körperorientierten 1:1 Begleitung, wo dein ganz eigenes Thema intensiv exploriert werden kann  – es geht immer darum, dich wieder bei dir ankommen zu lassen.

In deinem Tempo.

Mit allem, was gerade da ist.


Von Herz zu Herz,

Hanna

 
 
 

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